Schreiben als Selbsthilfe

Wann Schreiben hilft

Wann Schreiben hilft

Schreiben hilft bei der Bewältigung vieler alltäglicher beruflicher und privater Situationen. Probiere es einfach aus.

Aufschreiben, um nichts zu vergessen. Niederschreiben, um zu Dokumentieren. Unterschreiben, um sich zu verpflichten. Schreiben hat viele Bedeutungen, die alle etwas gemeinsam haben: Sie verleihen dem zu Papier gebrachten Worten augenblicklich Wichtigkeit. Selbst beim Schreiben eines Tagebuches entscheide ich, bewusst oder unbewusst, was “aufschreibenswert” ist. Darüber hinaus ist die Poesietherapie anerkanntes Werkzeug in der Traumatherapie und unterstützt die Genesung vieler Erkrankungen, wobei Poesietherapie ausschließlich in therapeutische Hände gehört.

Doch fernab des therapeutischen Hintergrundes hilft Schreiben viele alltägliche berufliche und private Situationen, die du wahrscheinlich auch kennst, leichter zu bewältigen.

Inhaltsverzeichnis


5 Situationen, in denen ich zu Stift und Papier greife


1. Schreiben gegen die Hummeln im Kopf

Im Kopf ein wirres Durcheinander? Das Durcheinander auf Papier zu bringen, egal in welcher Form, ob als Fließtext oder Mindmap oder als Liste hilft mir, Zusammenhänge und Prioritäten zu erkennen. Schon alleine beim Schreiben wird bereits - zumeist unbewusst - sortiert. Denn nicht jeder Gedanke, der durch meine Synapsen hüpft, schafft den Weg auf das Papier.

2. Schreiben gegen den Pitbull in mir

Hand aufs Herz: Wann hast du dich das letzte Mal in ein Problem verbissen? Das Problem aufzuschreiben und von verschiedenen Seiten zu beleuchten, lockert den Biss ungemein, sprich schafft eine notwendige Distanz.


Dazu eine Schreibübung:

1. Was ist das Problem? Welche Emotionen verbindest du damit? Beschreibe dein Problem und die Emotionen möglichst genau.
Stelle den Timer auf 5 Minuten und schreibe los.

2. Nun stell dir vor, dein bester Freund, deine beste Freundin, hat eine Lösung für dieses Problem gefunden. Versetze dich nun in seine*ihre Situation und schreibe aus seiner*ihrer Perspektive. Wie ist es ihm*ihr gelungen, das Problem zu lösen?
Stelle den Timer auf 5 Minuten und schreibe los.

3. Und nun? Gibt es neue Gesichtspunkte? Probiere den Lösungsweg deines Freundes aus.
Stelle den Timer auf 5 Minuten und schreibe los.

Quelle der Übung: "Schreiben zur Selbsthilfe" von Birgit Schneider


3. Schreiben, um die Schmetterlinge zu sehen

Schreiben ist Achtsamkeit. Das, was ich aufschreibe, dem schenke ich Achtsamkeit. Dabei habe ich die Wahl: Ich kann ins Jammertal der Tränen versinken oder ich kann versuchen, die Schmetterlinge - das Schöne - zu finden und zu sehen. Konzentriere ich mich auf die Schmetterlinge, so rücke ich das Schöne in den Vordergrund und konserviere meine schönen Erinnerungen für graue Tage. Daraus ist auch der Trend des Schreiben der Dankbarkeits-Tagebücher entstanden.


4. Schreiben, um den angriffslustigen Tiger zu bändigen

Wie bereits bei Pkt. 2 erwähnt, kannst du beim Schreiben - risikolos - die Perspektiven wechseln. Das wende ich sehr häufig an, auch bei Konflikten. Das Schreiben hilft mir, die Sichtweise meines Gegenübers zu verstehen. Außerdem gewinne ich selbst Klarheit, indem ich den Konflikt und meine Emotionen niederschreibe.


5. Schreiben, um den inneren Künstler Raum zu geben

Nicht zuletzt ist Schreiben, das Spiel mit der Sprache, Ausdruck von Kreativität. Den Begriff Kunst verwende ich ungern, da wir damit etwas Unerreichbares, nicht Alltägliches, verbinden. Ich selbst kam erst sehr spät zum Schreiben und das ich jemals ein Gedicht oder eine Kurzgeschichte schreiben werde, habe ich in das Reich der nicht realisierbaren Wünsche verbannt. Ich doch nicht, nö … Erst als ich einfach probierte, war mir klar, ja, das kann ich auch. Heute erlaube ich meinen inneren Geschichtenerzähler, seine Geschichten zu erzählen, meiner Poetin auch mal Verse zu schreiben. So ist schreiben für mich auch zu einem erfüllenden Hobby geworden. Und ich bin davon überzeugt, jeder kann schreiben! Probier es einfach aus.

Wenn du gemeinsam mit Schreiben möchtest, so hast du jeden ersten Samstag im Monat die Gelegenheit dazu: Creative Writing frei nach dem Motto Unsinn macht .


Fazit

Ich schreibe, wenn ich glücklich bin, wenn ich traurig bin, wenn ich überlastet bin. Ich schreibe, damit Gefühle ihren Weg aus mir herausfinden. Ich schreibe, um Wege und Lösungen zu finden. Und manchmal muss ich einfach schreiben.

Und du? Wie gehst du mit dem Schreiben um? Ist es für dich eher eine lästige Pflicht oder doch mehr? Wann hilft dir Schreiben? Hinterlasse mir gerne ein Kommentar. 

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