Das war mein November

Novembergefühle? Warum ich schreibe ...

Novembergefühle? Warum ich schreibe ...

Ich sitze in meinem Office und die Sonne strahlt durch das Fenster. Es ist der dreißigste November und mit diesem Tag geht ein herrlicher November zu Ende. In den letzten Wochen reihte sich ein untypischer Novembertag sich an den nächsten, so als wollten sie der "Pandemie-Lock-Down-Staffel-Nummer-4-Stimmung" Parole bieten. So, als wollten sie sagen, es gibt doch noch Grund für Optimismus. 

Ich denke zurück: Früher, vor ein paar Jahren noch, hätte ich mich dem Pessimismus hingegeben, wäre versunken im Jammertal der Hoffnungslosigkeit. Heute darf die Pandemie und alle damit verbundenen schlechten Nachrichten draußen bleiben. Nein, es lässt mich nicht unberührt, ich muss mich aber deswegen nicht jeder Nachricht, jeder wie auch immer gearteten Statistik und jeder Panikmacherei (ungeachtet dessen Richtung) aussetzen. Ich habe in den letzten zwei Jahren einen guten Filter entwickelt, der mich vor dem 'Jammertal dieser Hoffnungslosigkeit' schützt. Ich gehe achtsam mit Informationen um, die auf mich hereinprasseln und ich gebe mir ganz bewusst Raum, um einen Overload vorzubeugen. Dabei spielt das Schreiben eine große Rolle.

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Warum ich schreibe?

Schreiben als Akt der Selbstfürsorge

Schreiben war und ist für mich ein Werkzeug, nicht nur um schöne Texte auf Papier zu bringen. Viel mehr ist Schreiben ein Weg, um genau solche 'Informationsfilter' zu entwickeln. Ich horche in mich hinein und schreibe auf, was ich brauche, um mich auch in solchen herausfordernden Situationen, wie der aktuellen Pandemie-Situation, doch noch wohl zu fühlen, meine Batterien aufzuladen und ich horche auch hin, was mir nicht guttut. Während ich beim reinen Nachdenken dazu neige, mich in Grübeleien und gedanklichen Endlosschleifen zu verfangen, passiert mir das beim Schreiben nicht (oder sehr selten). Außerdem: Alles, was aufgeschrieben ist, wird verbindlicher. Ich denke, wir alle neigen dazu, unsere eigenen Bedürfnisse hinten anzustellen. Mit "Es wird schon irgendwie gehen" oder  "Ach was, vielleicht bin ich doch bloß zu sensibel" oder "Da muss ich eben durch" oder ähnlichen Beschwichtigungen beruhigen wir uns, machen weiter und gehen dabei oft über unsere Grenzen. Durch das Aufschreiben rücken unserer Wünsche und Bedürfnisse mehr ins Bewusstsein und es wird schwieriger, sie zu negieren. Schreiben ist also auch ein Akt der Selbstfürsorge.

Dabei ist es essenziell, dass wir uns selbst in einer liebevollen, wohlwollenden und wertschätzenden Haltung begegnen. Es hilft uns gar nichts, wenn wir uns kritisieren, uns im Selbst-Vorwurfs-Beschuldigungs-Karusell immer schneller im Kreis drehen oder uns gar beschimpfen. Um beim Schreiben zu tiefgreifenden Erkenntnissen zu gelangen, muss ich offen sein für das, was aus mir herausgeschrieben werden will, frei und ohne Bewertung. 

Was verbindet Schreiben und Achtsamkeit

Einen Moment, einen Augenblick ohne Bewertung wahrzunehmen heißt achtsam sein. Durch das Schreiben verstärke ich den Moment der Achtsamkeit und kann ihn intensiver erleben. Was Achtsamkeit noch bedeutet, darüber spreche ich mit Martina Tischer, Ernährungscoach, Autorin und Schreibtrainerin im Interview. 

Hier geht es zum Interview >

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Das war mein November

Totgesagte leben länger: Meine Erfahrung mit facebook-Ads

Im November drehte sich auch in meinem Business viel rund um das Thema Achtsamkeit. So habe ich einen Adventkalender mit 24 achtsamen Schreibimpulsen 'befüllt', der aktuell 308 Abonnenten hat. Eine Zahl, von der ich Anfang des Monats nicht zu träumen wagte. Diese Zahl konnte ich nur durch Werbeanzeigen auf facebook erreichen. Meine Conclusio: Werben auf facebook wirkt entgegen vieler Unkenrufe doch, wobei ich das nicht ohne professionelle Hilfe gewagt hätte. Wie auch immer, ich bin unendlich glücklich mit dem Ergebnis und da Werbung für jeden Solopreneur, jede Solopreneurin, einfach wichtig ist, an dieser Stelle nochmals den Hinweis für meinen Adventkalender, falls du ihn nicht schon abonniert hast: 24 achtsame Schreibimpulse abonnieren (Die bereits geöffneten Türchen kannst du in der dazugehörigen facebook-Gruppe sehen).

Wunderbare Begegnungen bei den Schreibinaren

Im November startete ich mit dem Schreibinaren am Montag. Letzten Montag durfte ich mit sieben wundervollen Frauen online schreiben. Was als Programm 'zum Kennenlernen' gedacht war, ist für mich zu einer magischen Stunde geworden: Menschen schreiben, gewinnen neue Erkenntnisse und gehen mit einem Lächeln aus dem Schreibinar. ❤ Deswegen bin ich Schreibtrainerin geworden und ich bereue meinen Entschluss keine Sekunde.

Sichtbarkeit und die Sache mit dem ersten Malen

Wann hast du das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht?

Schritt für Schritt sichtbar werden. Das heißt immer wieder Hürden überspringen, immer wieder etwas zum ersten Mal tun. Für Menschen, die sich eher zu der introvertierten Spezies zählen, auch immer wieder eine neue Herausforderung. Diesen Monat habe ich begonnen, mich mit Instagram-Reels zu beschäftigen und mir auch einen lang gehegten (wenn auch geheimen) Wunsch erfüllt, nämlich ein Interview zu machen. Meine Interviewpartnerin war Martina Tischer. Ja, es ist das Interview über Achtsamkeit.😁 Es hat total Spaß gemacht. Dabei habe ich festgestellt, wenn ich es schaffe, den eigenen Perfektionsanspruch in Zaum zu halten, wenn ich alle gelesenen, gehörten Tipps, wie man es macht oder zu machen hat, auf deren Relevanz sondiere und vieles auch einfach ignoriere, dann sind die ersten Male gar nicht mal so schwierig; womit wir auch wieder beim Filtern von Nachrichten und Informationen wären. Außerdem: Ich bin keine Fersehsprecherin und das nächste Interview darf besser werden, aber perfekt? Done is better than perfect und seien wir doch ehrlich: Charme und Perfektion vertragen sich schlecht miteinander 😁.

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Was bedeutet Achtsamkeit für dich? Und wie war dein November? Hinterlasse mir gerne ein Kommentar.



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3 Kommentare

  • Mein November bestand aus einigen Fahrradtouren.
    Das tat mir ziemlich gut.
    Obgleich ich vom Hagel und Schnee auf meinem Rückweg am ersten Advent überrascht wurde.

    Es ist spannend in so einem Wetter an schleichenden Autos vorbei zu fahren- auf dem Fahrradweg natürlich.
    Lg Maria
  • Sehr erfrischend zu lesen, liebe Rosa! Und danke für das Teilen deiner Erkenntnisse! Und JAAAA - man darf/muss/soll filtern - und wählen was für einen selbst stimmig und wohltuend ist. Und probieren geht über studieren 🙌💯🤩. Freu mich auf die nächsten Beiträge:-))
  • Vielen Dank Lucia 🥰

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