Neuorientierung einer introvertierten Solopreneurin

Jetzt mache ich mir die Welt, wie sie mir gefällt

Jetzt mache ich mir die Welt, wie sie mir gefällt

2020 war ein sehr entscheidendes Jahr für mich. Ich gab meinen alten Tätigkeitsbereich als Webdesignerin auf und habe mich komplett neu orientiert. Hier kannst du meine Geschichte lesen. Außerdem habe ich 3 Tipps für introvertierte Solopreneure.

Welches Thema könnte besser in die aktuelle Zeit passen wie dieses? Danke Technikelfe Sara Menzel-Berger für den Aufruf zu dieser wundervollen Blogparade. Gerne nehme ich teil.

Inhaltsverzeichnis

Einschränkungen statt Freiheit

Aber wie kann man sich die Welt so machen, wie sie einem gefällt, sind wir doch schon seit einem Jahr in unserer Bewegungs-, Reise- und beruflichen Freiheit stark eingeschränkt. Im März 2020 hielt die ganze Welt den Atem an, auch ich. Während in Deutschland und Österreich Klopapier zu Mangelware wurde, waren es in Frankreich Rotwein und Kondome. Ich dachte mir schon, da kann man sich was abschauen ;). Nein, nicht falsch verstehen: Rotwein und Kondome sind für mich schlichtweg ein Ausdruck von Lebensfreude, die ich bei einer Rolle Dreilagiges nicht unbedingt so empfinden kann. 

Nun, am 16. März 2020 bekamen wir ein riesengroßes Stoppschild vor die Nase gestellt. Es war schrecklich und wir hatten noch keinen blassen Schimmer, was da Gigantisches auf uns zurollte. Wir glaubten, in ein paar Wochen ist alles vorbei. Pustekuchen!


Zwangspause und vogelfrei

Lockdown, Ausgangssperre, Maskenpflicht zogen also in meinem Alltag ein und meine Kunden aus. Das wirtschaftliche Desaster betraf nun auch mich, obwohl ich meine Arbeit fast ungehindert fortsetzen konnte. Nein, hätte können, wäre da auch jemand gewesen, der in diesem Moment Bedarf gehabt hätte. Peng! Nach sechzehn Jahren als Webdesignerin … Zwangspause …

Und dann? Verdammt nochmal, was ist mit mir los? Es fühlte sich gut an, plötzlich vogelfrei zu sein. Ich besann mich auf alte Hobbys, für die ich jahrelang (angeblich) keine Zeit mehr gehabt habe. Entdeckte meine kreative Ader wieder und genoss die Stunden zeichnend, malend und vor allem schreibend in meinem Outdoor- und Home-Office. Es war ein verdammt schöner Frühling, der 2020er. Doch hätte in dieser Zeit jemand gesagt: “Hey Rosa, ich brauch ‘ne Website”, ich wäre davongelaufen. Das habe ich mir doch immer herbeigesehnt - Kunden, die eine Website brauchen, oder?

Zeit zum Nachdenken und ehrlich sein

Was ich auch hatte, war Zeit zum Nachdenken - und ehrlich zu mir zu sein. Schon lange waren für mich meine Aufgaben als Webdesignerin nicht mehr erfüllend. Tatsächlich war ich frustriert von der vielen Technik, die mir Zeit und Energie raubte, von Datenschutz-, Cookie- und "Weiß-der-Geier-was-für-Verordnungen", die mich von meiner wesentlichen Aufgabe abhielten, von unzähligen für mich nervtötenden Designaufgaben und vor allem Korrekturen, von zermürbenden Diskussionen mit Geschäftspartnern und vielen, vielen mehr. Ausgangssperre … Die Schotten dicht …. Kein Weg zurück …

Neustart der erste: Die Welt der Gewürze

Während täglich neue Zahlen von Infizierten und Verstorbenen durch die Medien huschten, färbte ich in meiner kleinen Welt Salze bunt, kochte und experimentierte mit Gewürzen. Verdammt, diese herrlichen Düfte will ich nicht mehr aus meinem Leben missen. Auch hier darf ich ehrlich zu mir sein. Schon lange liege ich meinem Mann in den Ohren: “Ich möchte einen kleinen Laden haben, in unserem großen Haus ...”. Ich würde gerne Selbstgemachtes verkaufen, eben Kräutersalze, Gewürzmischungen, aber auch kleine Geschenke. Jetzt habe ich diesen Shop - zumindest mal online. Wenn du neugierig bist, verrate ich dir auch die URL (www.schenken-mit-charme.at). Der stationäre Shop muss noch ein wenig warten.

Neustart der zweite: Schreiben, schreiben, schreiben

Doch das Gewürzemischen soll in meiner Welt nicht alles sein. Ein alter Traum rührte sich wieder und rief mir zu: Schreibe, schreibe, schreibe. Ich liebe es zu schreiben. Für mich war allerdings rasch klar, Texte für andere zu schreiben, das können andere besser und haben sicher mehr Freude daran. Ich möchte mit Menschen meine Begeisterung für das Schreiben teilen, sie motivieren, ihnen meine Erfahrungen beim Schreiben weitergeben. Denn lange hegte ich den Wunsch, flüssig schreiben zu können. Ich habe es mir aber selbst nie zugetraut. Auch haben mir damals die richtigen Werkzeuge gefehlt. Mittlerweile schreibe ich - neben Blogbeiträgen - regelmäßig Kurzgeschichten, Gedichte und Ende 2021 möchte ich mit meinem ersten Buch auf Verlagssuche gehen. Derzeit mache ich eine Ausbildung zur Schreibtrainerin, um auch das didaktische Feld zu erlernen. Und seit Beginn dieses Jahres arbeite ich als Schreibtrainerin für Online-Texte. Also -yes - ich teile meine Begeisterung für das Schreiben.

Was ich dir als (vielleicht) introvertierte*r Solopreneur*in aus meiner Zeit der Neuorientierung mitgeben möchte:

Achte auf dich!

Das gehört für mich zu einer unternehmerischen Selbstfürsorge. Ich meine damit nicht nur regelmäßige Pausen, Auszeiten oder sich Hilfe zu suchen. Viel mehr sind es ideale Kunden und/oder Geschäftspartner, die auf deiner Wellenlänge schwimmen. Nichts ist anstrengender, als sich ständig verbiegen zu müssen, weil es die Kundinnen und Kunden so einfordern. März 2020 wollte und konnte ich nicht mehr. Werde dir klar darüber, wer jene Personen sind, mit denen du gerne arbeitest.

Wenn du etwas tun möchtest, probier es aus!

Ich weiß nicht mehr, wie viele Dinge ich in diesem Jahr ausprobiert habe. Vieles ist mir nicht geglückt. Einiges so lala. Anderes, wo ich dachte, das muss ich unbedingt lernen, wurde zur Qual. Und dann gab es auch so viele wunderbare Dinge, die mir einfach leicht von der Hand gingen. Ich hätte nie gedacht, dass ich das könnte. Also bleib offen für Neues, probiere es aus und überrasche dich selbst :).

Schaffe dir deine Welt, wie sie dir gefällt!

Gut, doch wie sieht deine Welt aus? Nur tagesaktuell zu selektieren, was du magst und nicht magst, ist zu wenig. Genau so wie du einen Plan für den Bau deines Traumhauses brauchst, braucht es einen Plan für dein Traum-Unternehmen. Eine Vision, die dir die Richtung weist. Tätigkeiten und Aufgaben, die für dich erfüllend sind. Rahmenbedingungen, mit denen du dich wohlfühlst. Ein wertschätzendes Honorar, das gerne bezahlt wird. Eine Zone, in der du wachsen darfst.

Fazit

Ich schaffe mir meine Welt, wie sie mir gefällt. Das klingt so einfach! Es ist eine schöne - aber auch manchmal sehr anstrengende - Reise zu sich selbst. Wenn ich mich selbst nicht kenne, wie soll ich dann Entscheidungen treffen? Wie soll ich wissen, wie meine Welt auszusehen hat? Der Lockdown rüttelte mich wach und gab mir die Möglichkeit, einen großen Schritt in meiner eigenen Welt zu gehen. 

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2 Kommentare

  • Liebe Rosa,

    danke für deinen großartigen Blogartikel! Selbstfürsorge ist für mich auch ein heißes Thema, das ich immer wieder üben darf. Ich denke da geht es uns introvertierten Unternehmer*innen recht ähnlich :-)
    Was mich aber beeindruckt ist, dass du aus deiner Zwangspause so tolle Dinge entwickeln konntest und nicht "stecken geblieben" bist. Ich freue mich voll mit dir, dass du alte Hobbies wieder ausgepackt und deine Kreativität wiederentdeckt hast. Wenn man das so liest fühlt es sich wie eine Befreiung an :-)

    Ich wünsche dir viel Erfolg mit deinem neuen Onlineshop!
    Herzlichst,
    Sara
  • Liebe Sara, zuerst mal vielen, vielen Dank, dass du dieses Thema zu deiner Blogparade gemacht hast. SUPER! Und danke für dein Feedback. Ja, das Ding mit der Selbstfürsorge ist immer wieder ein Stück "Arbeit", wahrscheinlich ein Leben lang :). Aber wenn wir es wissen und achtsam sind, wird es immer besser und besser. Herzliche Grüße, Rosa

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